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Luzern

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Kanton LuzernDienstreise

Diesmal kein Reisebericht, sondern nur eine Länder- und Städteinformation mit Eindrücken, Unterkunftsmöglichkeiten und Ausgehtips...

Wissenswertes

Luzern (frz./engl. Lucerne, it./rät. Lucerna, Dialekt Lozärn) ist eine Stadt in der Schweiz. Sie ist eine politische Gemeinde und der Hauptort des gleichnamigen Kantons sowie des Amtes (Bezirk). Die Stadt Luzern ist das gesellschaftliche, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Zentralschweiz.

Die Stadt Luzern liegt am nordwestlichen Ende des Vierwaldstättersees beim Ausfluss der Reuss. Die Reuss teilt die Stadt in die Altstadt und Neustadt. Die älteste gedeckte Holzbrücke der Welt (Kapellbrücke) mit dem Wasserturm und die Spreuerbrücke verbinden die Alt- und Neustadt. Die Lage zwischen See und Bergen (Pilatus, Rigi) ist besonders malerisch und begünstigte die Entwicklung Luzerns als Fremdenstadt und frühe Hochburg des Tourismus ab 1840.

Geschichte

Frühzeit und Stadtverwendung (um 750-1386)

Nach dem Zerfall des Römerreiches nehmen germanische Alemannen seit dem 6. Jh. immer grösseren Besitz von dieser Gegend. Die alemannische Sprache ersetzt allmählich das Latein. Um 710 entsteht durch eine karolingische Gründung das Benediktinerkloster St. Leodegar, das Mitte des 9. Jahrhunderts unter die Herrschaft der elsässischen Abtei Murbach gelangt. Zu dieser Zeit bzw. um 750, nennt man das Gebiet Luceria. Die Vogtei über Murbach und damit auch über Luzern hat seit 1135 das Adelsgeschlecht der Habsburger inne. Die Gründung der Stadt erfolgt wahrscheinlich durch die Brüder von Eschenbach, die Ende des 12. Jahrhunderts die Abtwürde von Murbach und Luzern gleichzeitig besitzen. Das genaue Jahr der Stadtgründung ist unbekannt, es muss aber zwischen 1180 und 1200 liegen. Die Stadt gewinnt immer mehr an Bedeutung als Schlüsselstelle im wachsenden Gotthardverkehr und als Verwaltungszentrum. 1250 erreicht Luzern bereits die Grösse, die es bis ins 19. Jahrhundert beibehält. Luzern ist im 13. Jahrhundert durch Parteikämpfe zwischen Anhängern des Kaisers und des Papstes geprägt und scheint bereits eine städtische Selbstverwaltung mit Rat und Bürgerversammlung besessen zu haben. 1291 erwirbt der deutsche König Rudolf I. von Habsburg die Herrschaftsrechte des Klosters Murbach über Luzern, nachdem er schon die umliegenden Gebiete systematisch aufgekauft hat.

Durch die zunehmende Einbindung in die habsburgische Landesherrschaft sucht Luzern Zuflucht bei den Länderorten. Mit ihnen verbindet die Stadt das Streben nach Selbständigkeit. Mit dem „Ewigen Bund" vom 7. November 1332 zwischen Luzern und den drei Waldstätten Uri, Schwyz und Unterwalden schliessen sie sich zusammen. Später treten die Städte Zürich, Zug und Bern dem Bündnis bei. Mit Hilfe dieses Bündnisses soll die Herrschaft Österreichs beendet werden. Dies gelingt mit dem Sieg der Eidgenossen über die Habsburger in der Schlacht bei Sempach (1386). Für Luzern beginnt eine Zeitspanne grosser Expansion. Luzern gelingt es in kurzer Zeit, zahlreiche Rechte an sich zu bringen, die zuvor den Habsburgern vorbehalten waren. Es entsteht ein Herrschaftsgebiet, das ungefähr dem heutigen Kanton Luzern entspricht.

Von der Stadt zum Stadtstaat (1386-1520)

1415 erhält Luzern von Kaiser Sigismund die Reichsfreiheit und bildet ein kräftiges Glied im eidgenössischen Bund. Die Stadt baut ihre Territorialherrschaft aus, erhebt Steuern und setzt beamtete Vögte ein. Die Zahl der Stadtbevölkerung von 3'000 geht um etwa 40 Prozent zurück. Schuld daran sind die Pest (um 1350) und etliche Kriege. 1419 taucht erstmals im deutschen Sprachraum in den Akten eines Hexenprozesses gegen einen Mann im schweizerischen Luzern das Wort Hexereye auf.

Vorort der katholischen Schweiz (um 1520-1798)

Im wachsenden Staatenbund der Eidgenossenschaft gehört Luzern zu den einflussreichen Stadtorten. Als die Reformation nach 1520 die Eidgenossenschaft spaltet, werden die meisten Städte reformiert, Luzern aber bleibt katholisch. Nach dem Sieg der Katholiken über die Reformierten in der Schlacht bei Kappel (1531) dominieren die katholischen Orte die Eidgenossenschaft. Die Zukunft gehört aber den reformierten Städten wie Zürich, Bern und Basel, die im zweiten Villmergerkrieg (1712) die Katholiken besiegen. Die führende Stellung Luzerns in der Eidgenossenschaft ist für immer vorbei. Im 16. und 17 Jahrhundert werden die Kriege und Seuchen immer seltener, somit nimmt die Bevölkerung auf dem Land kräftig zu.

Jahrhundert der Revolutionen (1798-1914)

1798, neun Jahre nach Beginn der französischen Revolution, marschiert die französische Armee in der Schweiz ein. Die alte Eidgenossenschaft zerfällt, die Herrschaft der Patrizier wird in eine Demokratie umgeformt. Die industrielle Revolution tritt in Luzern erst spät ein. 1860 sind nur 1,7 Prozent der Bevölkerung in der Heim- oder Fabrikarbeit tätig, dies sind viermal weniger als in der übrigen Schweiz. Die Landwirtschaft mit einem hohen Anteil von 40 Prozent der Erwerbstätigen im Bauernstand prägt den Kanton. Dennoch zieht die Stadt etliche Industrien an, die sich aber in den Gemeinden um Luzern ansiedeln. Von 1850 bis 1913 vervierfacht sich die Zahl der Bevölkerung und ihre Siedlungsfläche wächst. Ab dem Jahre 1856 folgen die Bahnen, zuerst jene nach Olten und Basel, 1864 nach Zug und Zürich und 1897 in den Süden.

Entwicklungsakzente im 20. Jahrhundert (1914-2000)

Im 20. Jahrhundert gewinnen die Vororte immer mehr an Bedeutung. Die Bevölkerungszahl im umliegenden Grossraum verdoppelt sich, während die städtische Bevölkerung nur langsam zunimmt. 1981 folgt der Anschluss an die Autobahn.

Entwicklung im 21. Jahrhundert (ab 2001)

Am 17. Juni 2007 stimmten die Bevölkerung von Luzern und Littau der Fusion mit Luzern zu, um die gemeinsame Gemeinde Luzern zu schaffen. In Luzern stimmen 9869 Stimmberechtigte für die Fusion, 8875 dagegen. Das entspricht einem Stimmenverhältnis von 53 zu 47 Prozent. Die Littauer stimmten der Fusion mit 2824 gegen 2343 zu (55 zu 45 Prozent.) Die Stimmbeteiligung lag in Luzern bei 46,2 Prozent, in Littau bei 60,4 Prozent. Die beiden Gemeinden werden sich am 1. Januar 2010 zusammenschliessen. Die Einwohnerzahl wird 75'000 Personen betragen, die «neue» Stadt wird Luzern heissen und das heutige Stadtwappen wird beibehalten. Der Luzerner Stadtrat sieht darin aber nur den ersten Schritt für weitere Fusionen. Im Gespräch als zukünftige Partner sind die Gemeinden Emmen, Ebikon, Kriens, Horw und Adligenswil. Ziel ist es, mit ca. 150'000 Einwohner die viertgrösste Stadt der Schweiz zu werden.

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